Spiegel der Vergangenheit als Leseprobe von Michael Niggemann

Spiegel der Veragangenheit

 

Hermann Lange hat es geschafft. Er schaut auf seine Uhr. Kurz nach vier. Das erste Tageslicht ist schon da und die Luft ist noch warm. Es wird wieder ein heißer Tag werden in diesem Juli. Dann schaut er aus seinen blauen, kalten, Augen auf das alte Forsthaus. Zwanzig Jahre ist es her. Die aufkeimenden Erinnerungen verdrängt er schnell in dem er auf das Haus zugeht. Der achtundfünfzigjährige Lange sucht nach dem Schlüssel, er paßt noch in das Schloß und öffnet die schwere Eichentür. Muffige Luft drängt sich in die Freiheit. Er schaut sich noch einmal um. Niemand hat ihn hier abseits des Ortes gesehen. Das war gut so. Der große und kantige Mann schaltet die Taschenlampe ein und schließt die Tür hinter sich.

 

Der Alarmton des Handys ließ das blau farbige Gerät auf dem Bett vibrieren und rutschte in kreisförmigen Bewegungen in das Gesicht von Jan. Der fünfzehnjährige drückte mit einem verschlafenen „Fuck“ die Stoptaste und drehte sich auf seinen Rücken. Sechs Uhr. Er schaute aus dem Fenster und sah am Horizont die aufgehende Sonne. Jan stand auf, heute ging das besser als sonst. Letzter Schultag und sechs Wochen Ferien standen bevor. Er schlüpfte in seine Jeans und mußte beim zuziehen des Reissverschlußes den noch anhaltenden, steifen, Traum von Jasmin etwas nach unten drücken. Als er das T-Shirt überzog, schaute er aus dem Fenster auf das gegen über liegende Siedlungshaus. Jasmin stand dort bei geöffnetem Fenster im Badezimmer und fönte sich ihre pechschwarzen Haare. Sie trug einen schwarzen BH und einen schwarzen String. Wie geil war das denn ? Jan war so scharf auf diese geile Braut, doch sie war die Schwester von Vladimir. Anpacken bedeutete den Tod. Den georgischen Tod, mindestens mit aufgeschlitzter Kehle.

Jan hatte die Hand in seiner Hose und versuchte nicht zu laut zu stöhnen. Wenige Sekunden später

war er kurz davor. Dann klopfte es an seiner Zimmertür und er hörte Pa´s Stimme: „

Guten Morgen, mein Junge. Wach ?“ Jan spürte den feuchten und größer werdenden Fleck in seiner Boxershort und wischte sich seine Hand an der Bettdecke ab. Er öffnete die Tür und schaute seinen Vater an. Die roten Flecken in seinem Gesicht versuchte er zu überspielen. „Morgen Pa. Du sollst doch nicht immer mein Junge sagen.“ Sein Vater lachte und gab ihm einen Kuß auf die Stirn, den Jan sich mit dem Oberarm vom T-Shirt abwischte. Er ging in das Bad und machte sich für den Tag fertig. Wenig waschen und viel Deo. Den Fleck mit Toilettenpapier trocknen. Dann schnappte er sich seinen Bundeswehr Rucksack und ging aus der Tür. „Tschüs Pa.“

Als Jan auf dem Bürgersteig zur Bushaltestelle ging, wurde ihm schon etwas mulmig. Das letzte mal zur Hauptschule. Er hatte eine Lehrstelle zum ersten September als Industriemechaniker. Er freute sich auf die Scheine und spürte aber auch eine Angst, die er nicht genauer beschreiben konnte.

Dann erreichte er nach knappen zehn Minuten die Bushaltestelle. Und da standen sie, seine Freunde.

Metin, Claudio, Kosta, Christof, Janine und Mellanie. Auch Jasmin stand da, aber sie war nicht seine Freundin. Und Jasmin stand in der Russen-Gruppe, mit dabei die Hackfresse Vladimir. Ihr Spakko Bruder.

Jan klopfte Metin ab. „Ehy, was geht, Kanacke?“ Metin klopfte mit einem freundlichen guten Morgen ab:“Ich ficke deinen Vater, Alter.“ Metin wußte vom tragischen Tod von Jans Mutter und hatte seine Kanacken Antwort speziell für Jan gewandelt. Jan klopfte die anderen ab. Er war ihr Leitwolf und Ideengeber. Jan schaute in die Runde. „Geht das Zelten klar, Spakkos and Bitchis?“ Die anderen nickten, schnippten ihre Kippe auf den Boden und traten diese mit den unterschiedlichen Schuhen aus. Der Bus kam und sie stiegen ,mit ihrer Angst vor der kommenden Zukunft,zur letzten Schulfahrt ein.

 

Die Abschlußzeugnisse wurden vor der großen Pause verteilt. Jan war Klassenbester in der Hauptschulklasse 10a und hatte die mittlere Reife erworben. Und eine Lehrstelle. Das galt nicht für alle in seiner Klasse. Claudio hatte eine Lehrstelle in der Pizzeria seines Vaters. Metin in der Dönerbude seines Onkels in der Stadt. Kosta als Lagerfachkraft. Christof ging zur höheren Handelsschule und wollte BWL studieren. Janines Lehrstelle war im Friseurladen, am Ende der Siedlung. Melli ging weiter zur Schule für Pflegefachkräfte und wollte dann Krankenschwester werden. Jasmin, seine heimliche Liebe, durfte keine Lehrstelle annehmen und mußte ihrer Mutter im Haushalt helfen. Bei den Georgiern brachten die Männer das Geld nach Hause. So wie ihr Bruder Vladimier.

In der großen Pause stand Jan mit seinen Freunden in ihrer Ecke. Sie rauchten und machten Pläne für das zelten beim alten Forsthaus. Als Jan sein Butterbrotpapier aufmachte, sah er den Zettel von Pa. „Guten Morgen mein Junge, das hast du gut gemacht. Ich bin stolz auf dich.“ Jan steckte den Zettel in seine Hosentasche und schaute in die Gesichter seiner Freunde. Keiner hatte etwas gemerkt. Dann sah er aus dem Augenwinkel die Georgier auf sie zukommen. Jan merkte das heiße Blut der Angst in sein Gesicht laufen und spürte es auf seiner Stirn und seinen Wangen. Vladimir ging vorne an. Die anderen griffen in ihre Taschen und holten den fünfer raus. Gregori, der fette und mindestens gefühlte drei Meter große Kumpel von Vladimir, sammelt wortlos das Geld ein.

Vladimir ging auf Jan zu. „Was ist Spakko ? Heute ist Freitag, Zahltag.“ Jan stotterte mit hoch rotem Kopf und schaute Vladimir dabei in die Augen. „Ich dachte, ich dachte, heute ist letzter Schultag. Da brauchen wir nicht mehr zahlen.“ Jan sah das blitzen in den kalten Augen des Georgiers. Und er kannte von Jasmin seine Vergangenheit. Er war ein Kindersoldat und hatte als siebenjähriger gelernt, wie Menschen getötet werden. Es dauerte nicht lange. Jan spürte nur die harten Einschläge in sein Gesicht, seinen Magen, auf die Rippen. Den Fußfeger spürte er nicht, allerdings den harten Aufprall auf den Boden. Nach dem dritten Tritt in seine Rippen war Stille.

Er hörte die Stimmen, die er vorhin noch dumpf gehörte hatte, nicht mehr. Dann wurde es dunkel, so pechschwarz wie die Haare von Jasmin. Ja, Jasmin, sie war Jans letzter Gedanke.

 

Hermann Lange saß kurz vor Mittag im Schaukelstuhl und hörte das vermisste knarren der Holzdielen. Er hatte die grün farbigen Holzdielen noch geschlossen und Luft in das Haus gelassen. Alles war noch an seinem Platz. So wie er es damals verlassen hatte. Er genoss für einen Moment die Heimkehr und die Stille, an diesem Freitag. Er war für das Wochenende eingerichtet, mußte allerdings ohne Strom auskommen. Der war abgemeldet. Am Montag sollte er sich melden. Dann würde er auch den Strom anmelden. Und das Wasser. War auch abgestellt. Für den Moment war im Brunnen aber noch genug Wasser vorhanden. Das wichtigste aber war, das niemand im Ort von seiner Wiederkehr erfahren durfte. Wie er das auf lange Sicht anstellen sollte, wußte er allerdings auch nicht. Er öffnet die Dose mit den Würstchen und strich sich etwas Senf auf die Wurst.

Dann kamen die Bilder wieder und er spürte die Schmerzen in seinem Körper. Wieder einmal durch die Bilder ausgelöst. Der große, starke Mann ließ sich auf den Dielen Boden fallen und lag dort zusammen gekauert. Er weinte vor Schmerz und rief in sich hinein: „Warum ich ? Warum ausgerechnet ich ?“ Dann erlöste ihn eine tiefe Ohnmacht von der Realität der Vergangenheit, die Bilder verblassten und es kehrte Stille ein in das Forsthaus am kleinen See. Lediglich das zwitschern der Vögel war zu hören...

 

„Jan ? Jan ? Kanst du mich hören ?“ Jan hörte diese Stimme und sie war ihm vertraut. Dann erinnerte er sich. Er schreckte schreiend hoch und hob dabei seine Arme schützend vor sein Gesicht.“Nein, Nein. Hör auf. Hör bitte auf.“ Er spürte wie ihn mehrere Hände und Arme wieder auf das Bett in eine liegende Position drückten. Dann spürte Jan seine Schmerzen. Sie waren überall. Verschwommen erkannte er mehrere Gesichter und hörte dann wieder die Stimmen aus den Gesichtern. „Alles ist gut, Jan. Du bist hier im Krankenhaus. Alles ist gut, Jan.“ Dann wurde es wieder still und dunkel...

 

Metin war der erste am ausgemachten Treffpunkt und saß auf der Lehne der Holzbank. Er zog an seiner Zigarette und spukte auf das Holz der Bank. Er beobachtete, wie die Spukke sich an der Holzkante in zwei Flüsse spaltete und dann in langen Fäden über die Kante herunter tropfte. Metin dachte an seinen besten Freund Jan. Er hatte ihm nicht geholfen. Wofür mache ich Hap-Ki-Do seit zwölf Jahren, dachte er sich. Die Georgier waren zu mächtig. Einer wie ich gegen die reicht nicht, das war ihm klar. Dennoch hatte er ein schlechtes Gewissen. Sein bester Freund. Das mußte gerächt werden. Was denken die scheiß Russen eigentlich wer sie sind. Kommen in unser Land und machen terror. „Hey, was geht Metin ?“ Claudio und die anderen trafen ein. Metin schaute die anderen an. „Rache für Jan.“ Mellie und die anderen erschraken vor dem Gesichtsausdruck von Metin. Es sah aus, wie aus Stein gemeisselt. Der Spielplatz, ihr Treffpunkt, lag am Ende der großen Arbeitersiedlung. Die Sonne brannte. Das schweigen nach Metins Ansage war nicht mehr zu ertragen. Keiner traute sich etwas zu sagen. Claudio, der italienische Chekker, fand wie immer die ersten, und meistens auch die letzten Worte. „Und wie soll das gehen, Kannacke ? Sollen wir eine Armee aufstellen gegen die Georgier ?“ „Und wir Bitchis ? Was sollen wir machen? Kriegs-Fuck, oder was ?“, fragte die Siedlungsbitch Janine. Kosta verstand wie immer wenig und seine Frage kam nicht so gut an. „Was ist denn jetzt mit dem Zelten ?“ Kosta schaute auf die fünf ausgestreckten Mittelfinger, die zu ihm zeigten, und verstand nichts. Metins Gesicht war immer noch unverändert und machte einfach Angst. Zudem hatte er nichts gesagt. Und dann hörten sie seine Worte und das Blut gefror in ihren Adern:“Wir töten den Georgier.“ Der Chekker war wieder mal der erste. „Du meinst das ernst, Kanacke ? Ja, man, der meint das ernst. Mama mia.“ Die anderen hockten wie das Kininchen vor dem Fuchs in ihrer Starre. Metin stand von der Bank auf und schaute die anderen an. „Wir gehen jetzt zu Jan in das Krankenhaus und schwören dort.“ Sein Gesicht war immer noch wie aus Stein. Im Anstzustand nickten die anderen und folgten Metin.

 

Jan wurde wieder wach und schaute auf seine Pa. Er konnte ihn klar erkennen und hören. „Na, mein Junge. Da bist du ja wieder. Wie geht es dir ?“ Jan hatte einen trockenen Mund und konnte nur schwerlich sprechen. „Überall Schmerzen, Pa. Und dir?“ Michael Neumaier nahm die Hand seines Sohnes. „Sorg dich nicht um mich, Jan. Du bist jetzt wichtig und sollst wieder gesund werden.“ Er hob sanft den Kopf von Jan und gab ihm Wasser aus der Schnabeltasse. Dann ließ er seinen Kopf wieder vorsichtig auf das Kopfkissen gleiten. „Was ist passiert, Jan ? Wer war das, mein Junge ?“

„Pa, die sind zu stark für uns. Leg dich nicht mit denen an.“ Jan mußte vor Anstrengung husten und seine Rippen schmerzten dabei. Es war einfach zu anstregend und er zu schwach. Und wieder fiel Jan Neumaier in einen tiefen Schlaf. Michael Neumaier verließ das Krankenzimmer und machte sich auf den Weg zum Kaffeeautomaten. Er warf den Euro ein, drückte die Taste fünf für Kaffee mit Milch und bückte sich nach dem Becher. Dann spürte er die Hand auf seiner Schulter. „Hallo Herr Neumaier, wie geht es Jan ?“ Er drehte sich um und sah Metin und die anderen. „Den Umständen entsprechend. Er hat es überlebt.“ Metin schaute auf den Boden und schämte sich vor Herrn Neumaier. „Metin, schau mich an. Metin.“ Metin blickte hoch zu Jans Vater. „Wer war es Metin ?“

Metin schaute wieder auf den Boden und erinnerte sich an Jans Worte. Niemals ein Wort über die Georgier zu meinem Vater, Metin. „Vladimir“, Metins Stimme klang leise. Neumaier schaute die Jugendlichen an. „Vladimir aus Haus Nummer neun ?“ Alle nickten und schauten auf den Boden.

Der Chekker fragte: „Können wir zu ihm ?“ „Nein, er ist noch zu schwach. Kommt Morgen wieder. Ich sage Jan, das ihr hier wart.“ Mit gesenkten Köpfen gingen die sechs auf den Ausgang zu und blieben davor stehen. „Was wird der Psycho jetzt machen ?“, fragte der Chekker. Alle in der Siedlung wußten von Jans Vater. Seinen Burn Out, den Depressionen und das er schon zweimal in der Klappse war. Gegenüber Jan verschwiegen sie es. „Nichts gutes“, sagte Metin und schaute zu dem Fenster hoch, aus dem Jans Vater zu ihnen herunter schaute.

 

Jasmin sitzt an dem großen Küchentisch, die Hände vor ihrem Gesicht und weint. Sie weint um Jan.

Jasmin hat ihren Bruder auf dem Schulhof gesehen und wie Jan in den Krankenwagen getragen wurde. Sie ist schon seit zwei Jahren in Jan verschossen. Aber ihre Familie verbietet jeden Kontakt mit Nicht-Georgiern. Ihr Vater, Gregori Geliaschwilli, sitzt am Küchentisch und liest die Zeitung. Ihre Mutter kocht. „Hör auf zu heulen, Jasmin und hilf deiner Mutter in der Küche.“ Jasmin blickt zu ihrem Vater auf. Ihre Augen sind vom schwarzen Make-Up verschmiert. Dann schreit sie ihren Vater an: „Er hat Jan aus meiner Klasse tot geschlagen, Vater. Jan hat sich nicht mehr bewegt.“

Jasmins Vater legt die Zeitung auf dem Tisch ab und geht zu ihr. Er schlägt ihr mit der Hand in das Gesicht.“Du wirst deinen Vater nie wieder anschreien, Jasmin Geliaschwilli. Hast du mich verstanden ?“ Jasmin verstummt und nickt ihren Vater an. Dann rennt sie in ihr Zimmer.

„Was hat der Junge getan, Frau ?“ Seine Frau zuckt mit den Schultern und kocht weiter.

Jasmin liegt in ihrem Zimmer auf ihrem Bett und denkt an Jan. Was ist mit ihm ? Hat er den brutalen Angriff vielleicht nicht überlebt ?

 

Vladimir Geliaschwilli bremst den dreier BMW mit quietschenden Reifen vor der Pizzeria in der Siedlung. Giovanni da Silva steht mit seinem Sohn Claudio in der Pizzeria und sie schauen durch die große Scheibe auf die Straße zu den aussteigenden Georgiern. Sie tragen schwarze Sonnenbrillen.

Vladimir hat auf seinem Oberarm die Namen der russichen Soldaten, die er als Kind getötet hat, tätowiert. Seine Haare hat er nass nach hinten gekämmt. Die anderen haben Glatzen. Die vier Georgier betreten den Raum: „Zahltag, Spaghetti.“ Claudio schaut ängstlich und beschämt nach unten und sein Vater öffnet schweigend die Kasse. Er entnimmt zweihundert Euro und überreicht sie Vladimier. Der steckt das Geld grinsend in seine Lederhose und sie verlassen die Pizzeria.

Vladimier steht vor dem BMW und zählt die Tageseinnahme. Eintausend-Sechshundert Euro. Seine drei Kumpel erhalten jeweils 150 Euro, der Rest bleibt bei ihm. Die in ihr Geldgeschäft vertieften Georgier bemerken nicht den heranstürmenden Vater von Jan. Michael Neumaier stürzt sich von hinten auf Vladimir. „Warum hast du das getan ? Was hat mein Junge dir getan ?“ Vladimir liegt auf dem Boden, das Gesicht aufgerissen und blutend. Seine Freunde reissen Michael Neumaier von ihm und drehen ihm die Arme auf den Rücken. Vladimir steht auf und wischt sich das Blut mit der Hand aus dem Gesicht. Als er sein Blut sieht, verengen sich seine Augen. Michael Neumaier schreit ihn an:“ Ich zeig dich an. Dafür gehst du in den Bau, Vladimier.“ Der Georgier lacht ihn an. „Du machst gar nichts mehr, Psycho.“ Er zieht seinen Schnacker und die Klinge springt von der Sonne gespiegelt auf. Michael Neumaier spürt, wie sich die Spitze der Klinge in die gespannte Haut an seinem Hals bohrt. „Na, Psycho. Pisst du dir jetzt in die Hose? Wie fühlt sich das an ?“ Die Stimme von Giovanni da Silva ertönt.“ Lass ihn los, Vladimir. Sonst rufe ich die Polizei.“ Vladimir schaut den Italiener lachend an. „Was, Spaghetti, du drohst mir ?“ Der Georgier ritzt mit der Messerspitze lange Linien in den Hals von Jans Vater. Blut rinnt an seinem Hals herunter und Michael Neumaier schreit vor Schmerzen. Claudios Vater tippt sichtbar die 110 in sein Handy und drückt die grüne Taste. Die Polizei meldet sich. „Ich möchte einen Überfall melden. Hier in der Molkestraße 48. Kommen sie schnell.“ Die Georgier lassen Jans Vater fallen und steigen in den BMW. Aus dem Fenster ruft Vladimier dem Italiener zu: „Das wirst du büßen, Spaghetti.“ Mit durchdrehenden Reifen fahren sie davon. Claudio hält Jans Vater weiße Servietten an den Hals. Dann trifft die Polizei mit Blaulicht und Martinshorn ein.